Hans W. Koch

*1962, lebt und arbeitet in Köln
www.hans-w-koch.net

camera obscura acustica
2015
Audiovisuelle Installation

Mit seiner audiovisuellen Installation camera obscura acustica überträgt hans w. koch das optische Prinzip der Lochkamera, die die Außenwelt stets auf dem Kopf stehend abbildet, auf die Welt der Klänge. Im Außenbereich von Haus Kemnade steht ein Bauwagen, dessen Inneres mit dunklem Stoff ausgekleidet ist. An der Stirnwand ist ein rundes Bildfeld sichtbar, das über eine Außenkamera die Umgebung in Echtzeit und – wie bei einer camera obscura – auf dem Kopf stehend abbildet. Gleichzeitig hört man, von einem Mikrofon eingefangen, die Klänge der Außenwelt. Ebenso wie die Bilder sind dabei auch die akustischen Verhältnisse auf den Kopf gestellt: Aus den tiefen Frequenzen werden hohe und aus hohen Frequenzen entsprechend tiefe. Der Bauwagen wird zu einer optischen und akustischen camera obscura. Die Besucher*innen tauchen ein in eine seltsame Bild- und Klangwelt, die als medial gebrochenes Spiegelbild der Welt um uns erfahren werden kann.

Haus Kemnade, Außenbereich

reverie
2022
Mehrkanal-Klanginstallation in Klavieren der Sammlung Grumbt auf Haus Kemnade

„Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.“
(Eichendorff, Wünschelrute)

die alten klaviere in der sammlung grumbt auf haus kemnade schlafen schon lange einen unberührbaren schlaf und träumen von der längst verklungenen musik, die einst durch sie hindurchgezogen ist. aufmerksame besucher können sie in ihren träumen belauschen und das lied erahnen, das über ihnen schwebt wie der in schönbergs pierrot lunaire besungene „alte duft aus märchenzeit“.
(hans w. koch)

Für den Raum mit den historischen Klavieren erstellt hans w. koch eine mehrkanalige elektro-akustische Komposition, die die Instrumente als Klangkörper einbezieht und zu neuem klanglichen Leben erweckt. Die Instrumente, Relikte aus eine früheren Zeit, treten heraus aus ihrem Status als museale Anschauungsobjekte, der Ausstellungsraum wandelt sich vom Schauraum zum Hörraum. Wie ein Nachhall entspinnt sich ein leiser Dialog von Instrument zu Instrument, der die Besucher*in in sich aufnimmt als Lauschende und Horchende, die den Bewegungen der Klänge im Raum nachspürt und dem äußeren Hören eine innere Resonanz verleiht.

Haus Kemnade, Kulturhistorisches Museum

Kemnade klingt! 2022
Sounding Bochum
Festival für klangbasierte Kunstformen
Mai bis Oktober 2022
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