*1969, lebt und arbeitet in Wien
www.claudiamaerzendorfer.com
smashed to pieces
2018
Video, Farbe Ton, 28:35 min.
Claudia Märzendorfers Videoarbeit smashed to pieces steht im Kontext einer vielfältigen Tradition von Musikinstrumentenzerstörungen in der avantgardistischen Kunst. Unzählige Instrumentenzerstörungen sind von Musikern, Schriftstellern, Performancekünstlern, Zeichnern in den letzten 150 Jahren unternommen und beschrieben worden. Besondere Bedeutung erlangen inszenierte Instrumentenzerstörungen in der Fluxus-Bewegung. Vor allem das Klavier als Symbol einer überkommenen bürgerlichen Kultur rückt dabei in den Fokus der Akteure. Immer geht es um ein radikales Statement und um eine Positionierung zur Welt, ist das Instrument das Organ der Demonstration.
smashed to pieces zeigt die filmische Aufnahme der Zerlegung eines Flügels, die von mehreren Akteuren in Kooperation vorgenommen wird. Zu sehen ist eine konzertierte Aktion, ein konzentrierter Live-Act, bei der sich die Form des Instruments allmählich verändert – von einem kompakten funktionierenden Gefüge zu einer losen Ansammlung unterschiedlicher Formen, die nun, vermeintlich funktionsfrei, anderen Nutzungen zugeführt werden könnten. Der Flügel wird in Originalgröße auf den Boden des Ausstellungsraums projiziert und macht durch die besondere Betrachterperspektive das Ausstellungspublikum gewissermaßen zu Teilnehmern der gefilmten Aktion.